Eistauchwochenende 02-03.02.2008

Eistauchwochenende mit den Fridli – Divers

TeilnehmerInnen der TGH: Eveline, Christian, Roger K. und Christoph

Mit dem voll beladenen Astrakombi steuern wir um 07.30 Uhr die Raststätte Heidiland an. Es soll ein unvergessliches Weekend im Glarnerland auf der Mettmenalp oberhalb Schwanden werden. Draussen sind die Strassen Schnee bedeckt und im Bordcomputer schimmern die Zahlen -2.5°C.
Um 8.00 Uhr erreichen wir den Bahnhof Schwanden. Dort stossen auch die anderen TeilnehmerInnen des Eistauchwochenendes zu uns. Nach einem weiteren Kaffee im Restaurant Schwanderhof, geht es die steile Schnee bedeckte Bergstrasse empor bis zur Talstation der Mettmenalp Gondelbahn.
Drei volle Kabinen mit Tauchausrüstungen, Flaschen, Kleidertaschen, Seile, Schalltafeln, Kettensäge, usw. schweben in Richtung unseres Zieles davon.
Oben bringt Johann all unsere Sachen mit dem Motorschlitten zum Hotel, wo wir die Ausrüstung gleich in einem Kellerraum deponieren.
Nach einigen organisatorischen Informationen über den Ablauf des Vorhabens, werden die Trockis angezogen und die Tauchgeräte mit dem Motorschlitten zum Garichtensee hinauf gefahren.
Dicke Wolken und eisige Kälte herrschen hier oben auf dem zugefrorenen und Schnee bedeckten Bergsee. Mit einem Seil gesichert, tasten sich Marco und Christian an die Stelle vor, an welcher nun mit einer Kettensäge ein dreieckiges Loch ins 30 cm dicke Eis gesägt wird. Ein zweites Loch wird in geringer Entfernung als Notöffnung aufgesägt.

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Die ersten zwei Taucher springen nun ins 4°C kalte Wasser. Sie sind mit einer Leine gesichert. Am Lochrand ist ein Leinenwart positioniert, der das ganze überwacht. Roger hat inzwischen mit Schnee und den Schalltafeln eine Bank gebaut. Dort positioniert sich ein Rettungstrupp.
Als vorletzter Taucher habe nun auch ich das Vergnügen in das vor mir liegende schwarze Loch zu springen. Nach dem OK Zeichen lasse ich meine Luft aus dem Jacket und gleite langsam in die Tiefe. Nun wird mir bewusst, dass es unter dem Eis kein Auftauchen gibt. Für einen kurzen Moment ist mir unwohl, bis mir klar wird, dass ich einen guten Buddy an meiner Seite habe und wir schon ganz andere Tauchgänge zusammen gemeistert haben. Jetzt realisiere ich auch die glasklare Sicht, welche 40 – 50 Meter beträgt. Auf dem Rücken tauchend schaue ich meinen Luftblasen zu, welche wie Quecksilber an der Eisoberfläche entlang gleiten und sich in eine Eisritze verziehen. Nach 30 Minuten kehren wir zurück zum Einstiegsloch. Doch wie gelangen wir jetzt aus dem Wasser heraus? Zum Glück sind nicht alle Taucher ins Hotel gegangen, um sich aufzuwärmen.
Nach einer heissen Suppe, absolvieren wir noch einen zweiten Eistauchgang.

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Zum Abendessen wird uns ein reichhaltiges Viergangmenü serviert: Suppe, Salat, Gemspfeffer mit Spätzle und Rotkraut. Zum Nachtisch wird warmer Apfelstrudel mit Vanillesauce angeboten!
Um 0.30 Uhr verschwinden auch die letzten Taucher in die kalten Hotelzimmer.
Der Sonntag präsentiert sich von der besten Wetterseite. Blauer Himmel und frisch verschneite Lärchen werden von der strahlenden Sonne beschienen. Mit Sonnenbrille bewaffnet steigen wir erneut auf den Garichtensee, wo unsere Löcher über Nacht 2 cm dickes Eis gebildet haben. Unter Wasser erlebe ich nun ein weiteres Highlight. Die Sonne strahlt in die zwei Löcher und erfüllt das Wasser mit Lichtkegeln. Das sind weitere wunderschöne Tauchgänge auch am zweiten Tag!

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Ein eindrückliches Wochenende mit netten Leuten und guter Stimmung, super organisiert durch Johann, das macht Lust auf mehr… Wenn’s möglich ist, dann sicher im nächsten Jahr.

Text: Christoph Ammann
Fotos: Roger Koch