Wanderweekend 15-16.08.2009

Schynige Platte – Faulhorn – Grosse Scheidegg

Schon vor einem Jahr hatte Fritz diese ganz tolle Wanderung vorbereitet. Leider fiel dann das ganze aber buchstäblich ins Wasser. Strömender Regen war für das gebuchte Wochenende angesagt.
Ein zweiter Anlauf in diesem Jahr glückte dann, und wie!!!
Um 6.00Uhr trafen wir uns in Lenzburg. Fritz, Christian, Carla mit dem Hund Juma, Jennifer, Simon, Roger, Peter, Susy, Lilian und ich, Bea. Mit Peters und Christians Auto fuhren wir dann teilweise schlafend weiter nach Wilderswil. Dort war endgültig Tagwache für alle, sowie Schuhe montieren und Rucksack satteln angesagt.
Der Wetterbericht war viel versprechend. Am Samstag sonnig bei 30°C, Sonntagmorgen schön und am Nachmittag lokale Gewitter möglich. Spätestens beim Einsteigen in die Bahn, die uns auf die Schynige Platte bringen sollte, merkten wir, dass wir dieses Wochenende nicht alleine unterwegs waren und schätzten die gute Vorbereitung von Fritz, welche alle Reservationen beinhaltete. Die nostalgische Zahnrad-Bahn kletterte ratternd durch blühende Wiesen, erfrischenden Wald, über Felsen und durch Tunnels unserem ersten Ziel entgegen. Schon jetzt bezauberte uns die tolle Aussicht bei strahlend blauem Himmel auf den Thunersee, der immer kleiner wurde.

Bild 1 Thunersee
Bereits um 9 Uhr stiegen wir aus der Bahn und schon musste man überlegen was man wollte, ob Alpengarten oder Restaurant oder beides und wenn beides, welche Reihenfolge. Kurz entschlossen trabten einige los Richtung Alpengarten. Als sie verkündeten sie gingen anschliessend ins Restaurant, waren alle beruhigt und trotteten hinterher. Die Blumenpracht war sehr vielfältig, obwohl zeitbedingt lange nicht alles blühte. Der Restaurantaufenthalt war, wie noch manche Rast an diesem Tag, ausgiebig. Nach Wunsch gab es zu der schönen Aussicht auf der Terrasse frische Sandwichs, Nussgipfel, Kuchen und natürlich Kaffee und andere Getränke.

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Nachdem alle verköstigt und eingecremt waren, was bei dem strahlenden Sonnenschein über der Baumgrenze besonders wichtig war, konnte es losgehen. Auf dem ersten erklommenen Felsvorsprung musste auch bereits der erste Halt sein, um die tolle Aussicht auf den tief blauen Thunersee und milchig blaugrünen Brienzersee zu verinnerlichen.

Thunersee Brienzersee
Dann ging es weiter, an vielen schönen und auch seltenen Alpenblumen vorbei, meistens leicht bergauf. Zum Glück ging ständig ein leichter Wind, so dass das Wandern trotz wolkenlosem Himmel angenehm war. Nach ca. 2 Std. auf einer schönen grossen Hochebene meldete sich bei den ersten schon wieder der Hunger, also wurde Mittagshalt gemacht. Schliesslich musste ja der Rucksack auch einmal etwas leichter werden. Auch ein Schafhirt machte mit seinen 250, zum Teil hochwertigen Zuchtschafe, auf der Ebene Rast.

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Nach einem Mittagsschläfchen ging es weiter hinauf zur Weberhütte. Dort wurde der Blick frei auf die andere Bergseite wo sich majestätisch Eiger Mönch und Jungfrau präsentierten. War das eine prächtige Aussicht.

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Natürlich machten wir auch da Halt, um den Wasserhaushalt mit einem kühlen Panasch oder so, wieder auszugleichen. Weit weg wurde nun auch unser Tagesziel, das Berghotel Faulhorn, sichtbar. Und schon bald wanderten wir ihm in gemütlichem Tempo entgegen, begleitet von der tollen Aussicht auf beide Seiten mit Thunersee, Brienzersee und Eiger, Mönch und Jungfrau. Vor dem letzten Aufstieg wurde nochmals eine Pause eingelegt um sich für die kommenden Höhenmeter nochmals zu stärken.

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Schlussendlich erreichten wir den Gipfel doch noch und wurden mit einer eindrucksvollen Rundsicht bei guter Fernsicht belohnt. Das älteste Berghotel Europas war bis zum letzten Platz belegt. Dementsprechend war auch der Ansturm auf das kühle Nass zum Waschen gross. Doch da es weder warmes Wasser noch Duschen gab, war auch die Katzenwäsche schnell erledigt, so dass man erfrischt den bezaubernden Sonnenuntergang geniessen konnte.

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Sonnenuntergang
Zum Znacht gab’s Älplermakkaronen oder Stroganoff. Anschliessend spielten wir bis zum Lichterlöschen «Hose abe», aber keine Angst nur mit den Karten. Die Nacht war dann für die meisten so ziemlich durchzogen, da die wenigstens gewohnt waren das Lager mit über 30 andren zu teilen und sich mit einem Schnarchorchester in den Schlaf begleiten zu lassen.
Der nächste Morgen präsentierte sich wieder von der besten Seite, blauer Himmel mit einigen kleinen Wolken. Nach dem Zmorgen begann der kurze Abstieg zum Bachalpsee. Wir waren kaum unterwegs, da rannte Juma, der Hund, los, quer über die Wiese. Fast gleichzeitig hörten wir einen lauten Pfiff und sahen mehrere Murmeltiere herumspringen, anhalten und sich im Männchen postieren.

Bild 22 Murmeli
Auf dem weiteren Weg sahen wir noch viele Murmeli. Manchmal kamen wir bis auf ca. 5m nah heran. Am Bachalpsee machten wir die erste Pause um uns den wärmeren Schichten zu entledigen, denn bereits war es wieder heiss.
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Nach einem letzten Blick zurück aufs Berghotel Faulhorn ging’s weiter zum Hotel First. Natürlich mussten wir auch diese Terrasse auskosten. Auf dem Weiterweg, dem eigentlichen Murmeliweg, sahen wir aber dann vor allem Kühe. Für die Mittagsrast wählten wir ein schönes Plätzchen auf einer kleinen Anhöhe, bevor es über Wiesenwege, teils an einem lauschigen Bächlein entlang, hinunter auf die grosse Scheidegg ging.
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Obwohl es nicht anstrengend war, machten da doch alle einen ziemlich müden Eindruck und benötigten zur Stärkung einen Eiscup. Von da an ging es nur noch auf Rädern weiter: Zuerst mit dem Postauto bis Grindelwald, dann mit der Bahn zurück nach Wilderswiel. Dort entledigten sich die, die es bis hierhin noch nicht getan hatten, ihren Bergschuhen, um den allfälligen Blasen frische Luft zu gönnen.

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Es war ein fantastisches, erholsames, und rundum schönes Wochenende.

Vielen Dank Fritz, die Route war ganz toll und die Organisation perfekt.

Beatrice Renggli