Kontiki Weekend 19-20.09.2015

Bis kurz vor dem Anlass war unser Präsi mit organisatorischer Arbeit stark gefordert. Fast im Tagesrythmus verfasste er Mails um die kurzfristig entstandene Lücken (Absage/gesundheitliche Gründe/Unfall) wieder füllen zu können. Leider fanden sich keine Ersatztaucher,weshalb das Kontingent nicht voll ausgeschöpft werden konnte.

Schliesslich fanden sich am mittlerweile allseits bekannten Treffpunkt folgende Teilnehmer auf dem Schiff der Tauchgruppe Poseidon ein: Christian G., Roger K.,Pascal K., Fritz W., Wädi Z., Andi A., Thomas R., Manfred K., sowie unser Gründungs- und Ehren-Ehren-Mitglied Hans P.

Durch Georg und Marcel wurden wir ‹TGH Stammgäste› bereits erwartet und herzlich begrüsst. Schnell war sämtliches Material auf dem Schiff verladen und schon steuerte Georg die Kontiki zielsicher in Richtung Wispeln. Gemütlich bei Kaffee und Gipfeli genossen wir auf Deck die Sonnenstrahlen, das Wetter zeigte sich trotz der ursprünglichen Prognosen überraschend von der guten Seite.

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Die Tauchteams wurden durch Chregi eingeteilt und der Tauchplatz Wispeln erklärt. Getaucht wurde oneway in Richtung Luzern, Einstieg unterhalb Wispeln. Kurz vor 10:00 Uhr war es soweit und es ging in die Tiefe. Die Sicht war einwandfrei,einzig die Fische waren nicht so zahlreich vorhanden wie erhofft, weshalb ich mich bei Roger als Fotomotiv zur Verfügung stellte.

Wieder auf dem Schiff stärkten wir uns bei superschönem Wetter mit Schweinswürstli, Brot und einer wirklich währschaften, sehr geschmackstarken Gemüsesuppe, welche Chregi am Vorabend zubereitete. Man spürte deutlich heraus, dass Chregi dieses Hobby mit Leidenschaft ausführt. Zum Dessert gab es einen vorzüglichen Beerenkuchen,welcher durch Gisela gesponsert wurde. Vielen Dank.

Der zweite Tauchgang führte uns zum Steinbruch, unweit des ersten Tauchplatzes, wiederum am Fusse des Bürgenstockes. Die Kontiki sicher am Steg festgemacht ging es um 13:00 wieder nach einem standesgemässen Ober- sowie Unterwasserpartnercheck in die Tiefe. Dieses mal zeigten sich Trüschen und in einer Tiefe von rund 6 Meter schöne Eglischwärme verschiedenster Grösse sowie Hechte. Besonders schön war die Sonneneinstrahlung, welche die Unterwasserlandschaft in ein herrliches Bild rückte. Fritz erspähte im Seegras ein Prachtsstück von einem Hecht. Bis ich jedoch dieses Exemplar schliesslich auch in seinem ‹Versteck› entdeckte vergingen für Fritz gefühlte Minuten….

Zwischenzeitlich hatte Pascal beim Austauchen anderweitige ‹Probleme›, er kam sprichwörtlich fast nicht mehr vom Fleck. Beim Ausstieg wunderte er sich, wie das fachmännisch an der Brücke seines Doppelgerätes verschlaufte Seil dorthin gelangte….. Chregi und Wädi verbrauchten unter Wasser kurzzeitig ein paar bar mehr Luft infolge Lachanfall…..

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Da noch viel Nachmittag vor uns lag beschlossen wir, dass wir die Seeseite wechseln. In Gersau, Region Rotschuo,gemäss Pascal Gebiet Forst unweit unseres Nachtlagers, war der geplante dritte Tauchgang angesagt. In Sichtweite der dortigen Fährstation sprangen wir kurz vor 16:00 frohen mutes ins Wasser.Niemand, inklusive Georg und Marcel, kannte diesen Tauchplatz. Wir waren neugierig, allfällige ‹Taufnamen› machten im Vorfeld die Runde. Schnell zeigte sich unter Wasser, dass a) die Sicht an eine herbstliche Nebelwanderung erinnerte und b) sich uns nur eine Sedimentwüste mit vereinzelten Gesteinsbrocken und Ästen präsentierte. Die Mehrheit tauchte schliesslich in einer Tiefe zwischen 20-35 Meter. Und oh Wunder, es konnten in dieser Landschaft trotzdem 3 Trüschen gesichtet und von Manfred ins rechte Licht gerückt werden. Wie bei uns TGH’ler üblich ergab sich trotzdem erneut ein stündiger Tauchgang. Bis Fritz und ich ins Boot stiegen dümpelten wir gemütlich auf dem Rücken liegend vor uns her und erblickten die gute alte Tante-Ju 52,wie sie aus Richtung Luzern kommend vor der herannahenden Regenfront die Region Klewenalp überflog.

cheibe interessant!

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Bei leichtem Nieselregen wurde die Anlegestelle des Hostel Rotschuo angesteuert und die Kontiki sicher vertäut. Vor dem beziehen der Zimmer gönnten wir uns auf dem Schiff im Beisein der mittlerweile eingetroffenen Marlene und Tanja einen Apéro. Das Abendessen konnten wir zum Glück in einem ruhigen,separaten Stübli einnehmen, welches für uns reserviert war. Dies sehr zum Wohle unserer Ohren, denn eine Gruppe setzte den Lärmpegel im Speisesaal in den oberen Dezibelbereich. Auf einen Nachttauchgang wurde verzichtet, die Geselligkeit rückte in den Vordergrund und mit der Zeitüberwiegte die Müdigkeit. Quasi als Bettmümpfeli organisierte Wädi in der Küche noch eine Käseplatte. Wädi, super gemacht!

Als ich im Zimmer war bemerkte ich, dass in ‹meinem› Bett bereits tief und fest Pascal schlief, weshalb ich in das zweite Zimmer auswich, welches noch freie Kapazität hatte. Im Nachhinein ein Glücksfall,denn Marcel dislozierte in der Nacht infolge Pascal’scher Schnarchgeräusche mitsamt Matratze in den Speisesaal zum weiterschlafen…..

Nach dem Frühstück ging es ohne Hektik bei leichter Bewölkung und frischen Temperaturen wieder zur Kontiki. Geplant war ein erneuter Tauchgang in Wispeln,diesmal der Einstieg oberhalb Wispeln, erneut oneway. Während der Anfahrt zeigte sich wieder die Sonne und der See präsentierte sich praktisch Spiegelglatt, perfekte Verhältnisse. Um 10:00 war es dann soweit, mit Wädi zusammen tauchte ich bei klarsten Verhältnissen, entlang einmaliger Felswände und Tiefe, inmitten mehrerer Eglischwärme. Zum unendlichen Verweilen gemacht. Wispeln ist taucherisch ein absolut einmaliger Ort. Logisch hatte dieser Tauchgang folgedessen zeitlich eine 7 voran. Das ist für mich Faszination Tauchen in der Schweiz. Ach ja, unterwegs bemerkte ich noch eine seltene Fischart namens «beidhändiger Flossenhalter», gäll Fritz.

Zurück auf der Kontiki galt es sich umzuziehen, war doch bei Yusuf im Seeraustaurant Lützelau auf der anderen Seeseite ein Tisch für uns reserviert. Zwischenzeitlich genossen wir genüsslich angestrahlt von der Sonne an Deck feinen Rüeblikuchen,welcher Siru für uns Schleckmäuler gemacht hatte.Kompliment, besten Dank von uns Aargauer ins Bernbiet.

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Nach dem Essen hätte jeder gerne ein Nickerchen gemacht. So ging es dann langsam und gemütlich zurück auf die Kontiki und der letzte Tauchgang, diesmal in Kehrsiten, wurde angefahren. Kurz vor 15:00 waren alle bereit.Zusammen mit Andi unternahm ich den fünften und letzten Tauchgang an diesem Wochenende. Ab 30 Meter war die Sicht klar, im Mittelteil eingeschränkt und die Landschaft bot auch in diesem Bereich wenig Abwechslung dar. So entschlossen wir uns gemütlich längere Zeit im oberen Bereich über die Seegraswiese zu gleiten, erneut inmitten eines grossen Eglischwarmes, welche durch einen Hecht aufgeschreckt und gejagt wurde. Einmalig diese Szene zu beobachten, ja mittendrin zu sein.

Wieder auf dem Schiff galt es die’Buchhaltung› nachzuführen, das Material in die Kisten zu packen und nochmals die wärmenden Sonnenstrahlen zu geniessen.Verspürte doch langsam aber sicher jeder eine Auskühlung infolge der langen,tiefen Tauchgänge. Georg steuerte die Kontiki wieder in Richtung Heimathafen, rechtsseitig flankiert von sämtlichen Dampfschiffen des Vierwaldstättersees, welche sich quasi als Abschied zu einer Formation eingefunden hatten.

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Der Crew der Kontiki, namentlich Georg und Marcel,gebührt ein grosses Dankeschön. Sicher lotsten sie uns durch das Gewässer, füllten unermüdlich mit dem Kompressor an Bord unsere Tauchflaschen, halfen uns zurück aufs Boot zu klettern, fachsimpelten über taucherisches Allerlei und sonstige Geschichten und Erzählungen und trugen auch das Ihre zur super Stimmung an diesem fantastischen Wochenende bei. An dieser Stelle ein grosses DANKESCHÖN.

Bericht: Thomas

Bilder:  Pascal und Thomas