Wanderweekend Alpstein 07-08.09.2019

Vorweg fürs Gemüt und gedankliche Einstimmung der erlebte Wetterbericht.

Samstag: Nieselregen, Nebel, Wolken, Sonne (in dieser Reihenfolge)

Sonntag: Regen

Nach der Besammlung in Brülisau bei der Talstation der Luftseilbahn Hohen Kasten stellte sich aufgrund des Wetters für alle die Frage; Regenbekleidung ja oder nein und noch wichtiger, kurze (8.5 km und ca. 3 ½ Stunden) oder lange Route (13 km und rund 6 Stunden)? Vom Himmel nieselte es leicht, die Kabel der Luftseilbahn verschwanden in den tiefhängenden Nebel-/Wolkenfetzen, welche uns den Blick zum Hohen Kasten vorläufig verwehrte. Die Temperatur war indes absolut super,knappe 10°, gerade richtig. Entgegen unserer ursprünglichen Planung die kurze Route bequem via Luftseilbahn zu nehmen, änderte ich mit Esthi kurzfristig und mutig auf die lange Route. Dies sehr zum Erstaunen von Esthi, welche befürchtete, dass dies womöglich zu anstrengend sein könnte. Unsere muntere Truppe teilte sich so ziemlich hälftig auf, los geht’s.

2  3
4  5
6  7

Einige Minuten nach Beginn blickte ich rückwärts. Wow, schon ein beachtlicher Höhenunterschied erkennbar, will heissen: es ging gefühlt praktisch senkrecht nach oben, nur halt zu Fuss und nicht mit der Seilbahn. Kaum aus einem Wäldchen herausgelaufen konnten wir in gerader Linie vorwärts und leicht himmelwärts schauend unsere erste Einkehr erkennen, das Berggasthaus Ruhesitz. Eine knappe Stunde später, uff, wir waren oben. Spätestens hier mussten einige ihre Bekleidung neu konfigurieren. Nach einer kurzen Stärkung ging es weiter,diesmal sogar noch steiler bergauf, dafür jedoch in weit angenehmerem zick-zack-Weg. Nach rund einer weiteren Stunde waren wir oben, auf 1755 Meter. Da sich zwischenzeitlich die himmlische Berieselung einstellte und die Sonne langsam aber sicher die Oberhand gewann, konnten wir auch langsam die Umgebung besser erkennen. Geniale Aussicht rundherum, ebenso auf den Säntissee. Die Gruppe»kurzer Weg» hielt uns immer über ihren Standort auf dem Laufenden. Darum wussten wir, dass sie bereits gesund und munter im Berggasthaus Staubern waren.

8  910  1112  13

Gut gelaunt nahmen wir die restliche Wegstrecke in Angriff.Eine beeindruckende Gratwanderung in stetem Auf und Ab lag vor uns.Jetzt machten sich doch so langsam die Oberschenkelmuskeln bemerkbar.Fritz sagte dann noch hoffnungsvoll «nur noch 10 Minuten». Was er jedoch nicht sagte war, dass noch ein imposanter, kurzer aber deftiger Aufstieg zu bewerkstelligen war. In Fritz’s Gedächtnis war dieser nicht mehr in Erinnerung, äusserte er sich. Endlich erblickten wir das Berggasthaus Staubern und alle freuten sich auf einen Zwischenhalt. Die Tiefblicke ins Rheintal und die Weitblicke in die heimische und österreichische Alpenwelt begeisterte.Langsam wieder in die Senkrechte gestreckt, führte uns der weitere Weg, wie könnte es sein, zuerst wieder in die Höhe um danach in einen gemütlichen Geradeausweg zu wechseln. Schon bald konnten wir den Fählensee erkennen,mitsamt unserer Übernachtungsstätte, dem Berggasthaus Bollenwees. Eindrücklich die Sicht, egal in welche Richtung man schaute. Mittlerweile liefen wir den Weg im schönstem Sonnenschein. Irgendwann beschlich mich das Gefühl, dass wir womöglich den Endanflug verpasst hatten, sprich wir hatten so kurz vor dem Berggasthaus noch keine Höhe vernichtet und konnten auch den See nicht mehr sehen. Nur noch einseitig steil aufragende Flanken mit auslaufenden Bergwiesen gegenüberliegend. Wenn diese Gegend unter Wasser stünde, was wäre dies für ein super Tauchgebiet.

14  1516  1718  19

Nach dieser kurzen gedanklichen Ausschweifung entdeckten wir den Abstieg. Hoppla, da geht’s aber steil talwärts.Via Saxerlücke auf kürzestem zick-zack-Weg direkt vor das Berggasthaus. Das ging nochmals deftig in die Oberschenkel. Unten angekommen hörten wir eine Stimme, welche wir eindeutig unserem TGH-Präsi Roger zuordnen konnten. Zusammen mit seinen 68-Jahrgängern aus Villmergen ass er im gleichen Berggasthaus,in welchem wir übernachteten. Kurz die Schuhe gewechselt, weil erst danach rückte die Wirtin die Zimmerschlüssel heraus, konnten wir unsere kleinen, jedoch gemütlichen Zimmer beziehen. Die Gruppe «kurzer Weg» war schon längstens beim Apèro. Nach einer erholsamen Dusche und Pflege der Muskulatur (danke Fritz), ging es auch in die Gaststube und sogleich ans à-la-Carte aussuchen. Es folgten gemütliche Stunden bei feinem Essen. Einige verabschiedeten sich schon kurz nach dem Dessert, andere blieben länger….

20  2122  2324  25

Nach gutem Schlaf ertönte der Weckruf. Ich krochübers Bett und zog die weissen Vorhänge auf, schwupps wieder zurück ins Bett. Komisch, immer noch weiss wenn ich Richtung Fenster sah. Stockdicker Nebel draussen und Regen. Beim Frühstück wurde dann entschlossen, dass wir die kurze Tour via Berggasthaus Plattenbödeli nach Brülisau laufen. Gleichbedeutend mit total ca. 9 km und rund 3 ½Stunden gemütliches Wandern im Regen. Dem war dann auch so,weil schneller ging es sowieso nicht aufgrund des zu Anfang recht matschigen «Kneipp»-Weges. Trotzdem hatten wir stetig eine wunderschöne Aussicht auf den Säntissee und den tags zuvor zurückgelegten Wanderweg. In der Ferne zeigten sich dieüber Nacht ‹angezuckerten›, höher gelegenen Gebirge.Die Temperatur war wie am Vortag perfekt zum Wandern. Schliesslich am Ausgangspunkt und somit Talboden gesund angekommen stärkten wir uns im Hotel Blaue Krone. Esthi und ich als keine bekennenden Vielwanderer waren um eine Erfahrung reicher und stolz auf die erbrachte Leistung. Jedoch wählen wir bei einer nächsten Wanderung die Gruppe «kurzer Weg», wahrscheinlich, eventuell, oder so.

26  2728  2930  3132  33

Fritz, besten Dank für die Top-Organisation und sämtlichen übrigen Teilnehmenden (Christian, Carla,Irene, Wolfi, Madeleine, Tashi, Marianna, Angela, Urs, Heinz, Lilian und Esthi) für die gepflegte Freundschaft.»Es isch herrlich gsi mit euch».

Bericht: Thomas

Fotos: Fritz und Chregi

35